In 10 Schritten zum richtigen Testament – wichtige Vorfragen und Tipps
Mit dem richtigen Testament stellen Sie sicher, dass sowohl private als auch geschäftliche Belange in Ihrem Interesse geregelt sind. Ich berate Sie gerne.
1. Erbfolge prüfen
Ist die gesetzliche Erbfolge für Sie passend? Wenn nicht, dann müssen Sie testieren. Ebenso müssen Sie testieren, wenn Sie ein Unternehmen führen oder daran beteiligt sind. Denn die Existenz steht auf dem Spiel, wenn sich eine Erbengemeinschaft in der „Firma“ um diese streitet!
2. Planen
Je komplizierter Ihre verwandtschaftlichen und/oder die vermögensrechtlichen Verhältnisse sind oder wenn Sie besondere Wünsche haben, umso früher sollten Sie sich mit Ihrem Testament befassen.
3. Streitpunkt Erbengemeinschaft
Vermeiden Sie das Entstehen einer Erbengemeinschaft. Auch wenn sich die potenziellen Erben derzeit noch gut verstehen, kann sich das schnell ändern. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, ordnen Sie eine Testamentsvollstreckung an und disziplinieren Sie so die Erben.
4. Ist das immer noch beliebte „Berliner Testament“ die richtige Lösung für Ehegatten?
Hier setzen sich die Ehegatten gegenseitig zu Erben ein und im Fall des Todes des Längstlebenden sind die Kinder als Schlusserben eingesetzt. Die Probleme: der überlebende Ehegatte unterliegt der Bindungswirkung (die allerdings abgemildert oder ausgeschlossen werden kann) und Nachteil: Freibeträge werden beim ersten Erbfall nicht genutzt.
5. Notarieller Erbvertrag
Ein Erbvertrag kann einseitig nicht mehr geändert werden, es sei denn, es ist eine Rücktrittsklausel enthalten. Dem Begünstigten ist natürlich ein Abschluss ohne Rücktrittsklausel zu empfehlen. Der Erbvertrag ist vor allem für nichteheliche Lebensgemeinschaften geeignet. Und wenn Ihnen jemand Versprechungen macht, wonach Sie sein Erbe werden sollen, dann können Sie das Versprechen mit einem Erbvertrag bindend machen!
6. Auslandsbezug
Haben Sie Vermögen/Besitz im Ausland? Haben Sie Ihr Testament im Ausland gemacht oder dort einen Wohnsitz oder Ihren gewöhnlichen Aufenthalt? Dann wird es kompliziert: lassen Sie sich besser beraten.
7. Sicherungsmaßnahmen
Achten Sie darauf, dass das Testament vollständig handschriftlich von Ihnen selbst geschrieben und mit Datum und Unterschrift versehen ist. Mit Schreibmaschine oder Computer geschriebene und nur handschriftlich unterschriebene „Testamente“ sind unwirksam (sie gibt es aber immer noch). Machen Sie Kopien davon für zuverlässige Verwandte/Freunde oder hinterlegen Sie das Testament beim Nachlassgericht.
8. Vorsorge rund um das Testament
Um das Testament herum gibt es noch andere wichtige Dinge, die zu prüfen sind. Prüfen Sie die Bezugsberechtigung in Ihrer Lebensversicherung. Sind Sie bei Ihrer Bank alleine oder gemeinschaftlich Konto-/Depotinhaber? Sind Ihre Erben im Erbfall liquide? Haben Sie eine Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung gemacht? Wo und wie wollen Sie bestattet werden und wer bezahlt das?
9. Steuern
Sie können ganz legal alle 10 Jahre durch Schenkungen die Steuerfreibeträge nutzen. Das empfiehlt sich besonders bei großen Vermögen. Aber: Ihre wirtschaftliche Sicherheit geht immer vor und merken Sie sich: allein eine Steuerersparnis ist kein Argument, etwas zu übertragen/verfügen! Und mit Rentenzusagen lassen sich auch Steuern sparen.
10. Aktualisierung
Ob das Testament noch aktuell ist sollte in der Regel alle 5 Jahre geprüft werden oder immer, wenn sich in der Familie etwas geändert hat z.B. Geburt Kind/Enkel, Heirat, Scheidung oder Trennung sowie bei einem Todesfall.